Botanik
Autor: Michael Stoklas
Der Weizen ist ein einjähriges Gras, das als winterharte Form (bis –22°C) und als Sommerform vorkommt. Heutige Weizenformen sind meist unbegrannt und sehr ertragreich. Nach der Keimung bildet sich nach und nach eine Rosette aus mehreren Blättern, während des Rosettenstadiums findet die Bestockung statt (Ausbildung mehrerer Seitentriebe). Alle Seitentriebe haben grundsätzlich die Veranlagung zur Ährenbildung. Ob es aber zur vollständigen Ausbildung mehrerer Samenanlagen (Ähren) kommt, hängt stark vom Angebot wichtiger Pflanzennährstoffe (Wasser, Stickstoff, Kalium, Phosphor...) ab. Die Ähre besteht aus mehreren Ährchen mit der Spindel als Zentrum. Auf jeder Spindelstufe sind 3-6 Blütenanlagen, wovon aber maximal drei (selbst-) befruchtet werden. Die Befruchtung findet meist noch in der geschlossenen Blüte statt, darum spricht man von Selbstbefruchtung (vergl. Roggen). Nachdem die Halme sich langsam nach oben geschoben haben, kommt die Ähre zum Vorschein, die nun mit Hilfe aller assimilierender (= photosyntheseaktive = grüne Teile der Pflanze) Pflanzenorgane Körner ausbildet. Man unterscheidet verschiedene Reifegrade: 50% Wassergehalt (Milchreife), 30% Gelb- oder Wachsreife, 20-25% Vollreife. Ab jetzt können die Ähren schon geerntet werden, müssen aber noch nachtrocknen bis zur Totreife (14-26% Wassergehalt), um einer Erhitzung im Speicher vorzubeugen. (Wie Sie Getreide auf dem Feld unterscheiden können, sehen Sie hier)